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Tanzlied

 

Lasst uns tanzen, lasst uns springen!
Denn die wollustvolle Herde
Tanzt zum Klange der Schalmeien,
Hirt und Herde muss sich freuen,
wenn im Tanz auf grüner Erde
Böck und Lämmer lieblich ringen. -
 
Lasst uns tanzen, lasst uns springen!
Denn die Sterne, gleich den Freiern,
prangen in den lichten Schleiern :
Was die lauten Zirkel klingen,
darnach tanzen sie am Himmel
mit unsäglichem Getümmel.
 
Lasst uns tanzen, lasst uns springen!
Denn der Wolken schneller Lauf
Steht mit dunkelm Morgen auf :
Ob sie gleich sind schwarz und trübe,
dennoch tanzen sie mit Liebe
nach der lauen Lüfte Singen.
 
Lasst uns tanzen, lasst uns springen!
Denn die Wellen, so die Winde
lieblich ineinander schlingen,
die verwirren sich geschwinde.
Wenn die buhlerische Luft
sie verschläget an die Kluft,
tanzt der Fluten Fuss im Sprunge
wie der Nymphen glatte Zunge.
 
Lasst uns tanzen, lasst uns springen!
Denn der bunten Blumen Schar,
wenn auf ihr betautes Haar
die verliebten Weste dringen,
geben einen lieben Schein,
gleich, als solltens Tänze sein. -
 
Lasst uns tanzen, lasst uns springen!
Lasst uns laufen für und für!
Denn durch Tanzen lernen wir
eine Kunst von schönen Dingen.
 
Amor in Tanz
 
Junges Volk, man rufet euch
Zu dem Tanz hervor.
Auf ! Es spielet schon zugleich
Unser ganzes Chor.
Wer nun Lust zu tanzen hat,
stelle hier sich ein,
tanze, bis er Tanzes satt
und begnügt mag sein.
 
Wisset aber, dass sich hab
Hiet auch eingestellt
Amor, der berühmte Knab,
auf der weiten Welt :
Amor, der viel Possen macht
Und sich nur ergetzt,
wenn er euch in Leid gebracht
und in Not gesetzt.
 
Er wid wanken hin und her,
nehmet seiner wahr !
In den Augen ohngefähr
Wird er offenbar,
drinnen der geschwinde Schütz
seinen Bogen spannt
und euch, wie der schnelle Blitz
trifft gar unbekannt.
 
Auf de Lippen wird er oft
Auch zu finden sein
und sich bei euch unverhofft
heimlich schleichen ein.
Durch die Worte Süssigkeit
Hat er seine Lust,
euch zu stürzen nur in Leid
schlau un unbewusst.
 
Händedrükken keiner trau !
Er ists, der es tut :
Er verbirgt sich so genau,
quälet manches Blut,
dass in Hoffnung zird geführt
einer Schönen Gunst,
die doch nicht die Hand gerührt -
es war Amors Kunst.
 
So er nun durch seine Pfeil
Euch verliebt gemacht,
wird er lachen und in Eil
geben gute Nacht;
sehet zu, wie? Wo? Und wann
ihr dann Hülfe kriegt?
Der wird übel sein daran,
der verwundet liegt.
 
 
Dance Poetry
A comprehensive anthology
Edited by Alkis Raftis
Copyright 2012

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